Spielleiter

Der Spielleiter (SL), auch Meister genannt, sollte Phantasie, Intuition, Gerechtigkeitssinn, Humor und eine Menge Improvisationstalent mitbringen. Er übernimmt die schwerste Aufgabe, er führt Regie. Aber – das ist alles kein Problem, wenn er mit Freude und Interesse am Rollenspiel ans Werk geht.

Er übernimmt die Rollen aller Nichtspielcharaktere (NSC). Dazu gehören alle Wesen, die den Charakteren der Spieler während eines Abenteuers begegnen. Es kann sich dabei sowohl um Freunde als auch um Feinde handeln. Auch beschreibt der Spielleiter den Charakteren ihre Umwelt, schildert deren wahrnehmbare Sinneseindrücke und läßt sie, wenn er es für nötig hält, diverse Fertigkeitsproben würfeln. Aus diesem Grund sollte er die Regeln zumindest halbwegs beherrschen. Er ist der Schiedsrichter des Spiels und wahrt die Regeln. Zu guter Letzt muß ihm auch die Spielhandlung bekannt sein. Somit hat er auch noch die Vorarbeit zu leisten, das Abenteuer erst einmal komplett zu lesen oder eine eigene Geschichte zu kreieren.

Der Spielleiter sollte nach Möglichkeit die Spieler dazu ermuntern, einige der Fertigkeiten, wie beispielsweise Feilschen oder Schauspielern, auszuspielen anstatt diese – unnötig und vor allem langweilig – zu würfeln.


Spielleiter: „Du gehst also an die Theke und möchtest ein Zimmer für dich und deine Gruppe. Gut, ich bin der Wirt.“ Der Spielleiter wechselt die Stimmlage und fragt: „Womit kann ich dienen, mein Herr?“

Meisterinformationen

Wie bereits erwähnt, gibt es hin und wieder Informationen, die für den Spielleiter wichtig sind, den Spielern aber nicht bekannt sein sollten. Solche Informationen werden Meisterinformationen genannt.

Wenn der Spielleiter einem Spieler dieses Regelwerk in die Hand drückt, sollte er ihn darauf hinweisen diese Texte nicht unbedingt zu lesen. Sollte ein Spieler die Meisterinfo trotzdem lesen, ist das auch nicht gerade tragisch, doch nimmt er sich selbst einen kleinen Teil der Spannung.

Früher oder später gelangen die Spieler sowieso an jedwede gewünschte Information. Gute Rollenspieler tun zumindest so, als wüßten sie nichts von den Meisterinfos. Also lieber Spieler, den nächsten Abschnitt bitte nicht lesen, denn es handelt sich um eine Meisterinfo.


Im Anhang findest Du einen Abschnitt, der nur Dir als Spielleiter gewidmet ist, mit weiteren meisterhaften Tips und Anregungen.
Ach ja, da wäre noch eine kleine Wichtigkeit in Sachen Fähigkeiten des Meisters. Du bist der Schiedsrichter und wahrst die Regeln, aber es gibt eine kleine Ausnahme. Wichtiger als die Regeln ist das Spiel an sich! Darum: „Die Regeln sollen zwar befolgt werden, aber wenn es das Spiel erfordert, und nur dann, darfst Du die Regeln so biegen wie Du sie benötigst.“ So kann es passieren (die Betonung liegt auf kann) daß Du einen guten Treffer, einen kritischen Erfolg würfelst. Die ganze Heldentruppe würde ausgelöscht, von einem Riesen der einen entwurzelten Baum als Keule schwingt. Kein sehr schönes Ende für ein Abenteuer. Du entscheidest anders, weil die Charaktere das in diesem Fall einfach nicht verdient haben?! „Es gibt halt immer und für alles eine Ausnahme!“ Du ignorierst Dein Würfelergebnis einfach und sagst ganz cool: „Der Riese schwingt seine Keule nach euch, doch sein Schlag bleibt an einem mannshohen Felsen hängen. Durch die enorme Wucht des Schlages bricht der Fels mit einem lauten Knall und einem knirschenden Geräusch in zwei Teile.“ Eventuell läßt Du dann die dem Stein am nächsten stehenden Helden eine Probe gegen ihre Fertigkeit Ausweichen würfeln. Mißlingt der Wurf gibt‘s einen winzigen Kratzer. Wenn Du Deine Sache gut gemacht hast, denken die Spieler, wie hart Du doch ihnen gegenüber bist, da Du die Charaktere mitten in einem gefährlichen Kampf auch noch vor einem Stein ausweichen läßt. Wichtig bei alledem ist Dein Pokerface. Die Spieler sollten von Deiner geheimen Rettungsaktion nichts merken, sonst wirkst Du unglaubwürdig und das Spiel verliert an Spannung.